LESEN - ESP-Lerntraining

Direkt zum Seiteninhalt

Lesekompetenz

Lesen lernen wir, indem erst Buchstaben gelernt werden, daraus bilden wir Worte, deren Sinn wir mit dem vergleichen, was wir schon kennen.

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft du Forschung, sieht Lesen als Grundkompetenz an, die den Zugang zu Wissen und die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.

Lesen ist ein wesentlicher Kompetenzbereich des österreichischen Schulsystems. Die OECD-PISA-Studie definiert Lesen als „Basiskompetenz für eine befriedigende Lebensführung in persönlicher, beruflicher und gesellschaftlicher Hinsicht sowie für eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben“.

Lesen ist ein unverzichtbares Kulturwerkzeug. Fast nichts ist wichtiger von all dem, was Schule ihren Schülerinnen und Schülern mit auf den Lebensweg geben kann. Doch auf dem Weg zur kompetenten Leserin, zum kompetenten Leser, muss so manches Hindernis überwunden werden. Für viele ist es ein sehr langwieriger und oftmals mühsamer Prozess. Das ist auch nicht verwunderlich, ist Lesekompetenz doch ein Bündel an vielfältigen Fertigkeiten und Fähigkeiten.
Lesen
In der Neurowissenschaft wird die immense Herausforderung betont, die das Erlernen des Lesens an unser menschliches Gehirn stellt:

„Wir sind nicht zum Lesen geboren. Es gibt keine Gene, die je die Entwicklung des Lesens befohlen hätten. Der Mensch erfand das Lesen erst vor wenigen tausend Jahren. Und mit dieser Erfindung veränderten wir unmittelbar die Organisation unseres Gehirns – was uns wiederum zuvor ungeahnte Denkweisen eröffnete und damit die geistige Evolution in neue Bahnen lenkte.“
(Zitat: Maryanne Wolf und Stanislas Dehaene)
Von jedem Kind erfordert dieser Prozess große Anstrengungen. Es muss bislang unbekannten Buchstaben Laute zuordnen, diese Buchstaben zu Wörtern zusammenfügen, sie dann zu Sätzen verbinden, die Bedeutung des Gelesenen erfassen – und dies in einem zunehmend höheren Tempo. Dazu brauchen Kinder eine ihrem Lernstand entsprechende Begleitung und die passenden Aufgaben und Übungen.
Besonders wichtig ist, den Kindern die Erfahrung zu ermöglichen, sich als erfolgreich Fortschreitende auf dem Weg zur Leserin und zum Leser zu erleben. Die hohe Motivation, das Lesen zu erlernen, die fast jedes Kind am Schulanfang mitbringt, wird nicht lange anhalten, wenn Erfolgserlebnisse ausbleiben.

Phasen des Leselernprozess:

Synthesefähigkeit entwickeln: Synthetisieren (zerlegen, Einzelteile zusammenfügen – Buchstabe für Buchstabe) ist zentral für den Leselernprozess. Durch diesen Entwicklungsschritt wird die Möglichkeit eröffnet, unbekannte Wörter selbstständig zu erlesen

Wörter durchgliedern: Lesen wird erst dann effizient, wenn größere funktionale Einheiten (Silben) genutzt werden. (Wortteile erlesen und Wörter strukturieren können)

Zusammenhänge nutzen: Gute Leserinnen und Leser bilden während der Auseinandersetzung mit einem Text mithilfe visueller Merkmale und auf der Grundlage des Kontextes und ihres (Vor-)Wissens Vermutungen über den Textverlauf. Diese Vermutungen werden wiederum laufend auf der Basis des Kontextes überprüft und entweder verworfen oder korrigiert.

Automatisiert lesen: Um Texte inhaltlich verstehen zu können, müssen Leserinnen und Leser die zuvor beschriebenen Leseprozesse automatisiert vollziehen können.


Das automatisierte Lesen sollte deshalb bei Kindern, ab dem Zeitpunkt an dem sie über eine sichere Synthesefähigkeit verfügen, durch verschiedene Übungen und Verfahren angebahnt werden.
Vielen Kindern ist mit der Aufforderung, häufiger zu lesen, nicht geholfen. Sie brauchen die „richtigen“ Übungen, die sich an ihrem individuellen Lernstand und an ihren spezifischen Leseschwierigkeiten orientieren. Im Training wird herausgearbeitet, welche Methode am zielführendsten für das jeweilig Kind ist und mit vielen abwechslungsreichen Übungen erarbeitet.

Abhängig vom Zeitpunkt zu dem erstmalig ein Training angeboten wird, ergibt sich in Folge natürlich auch die Notwendigkeit die Förderung des Lesens mit intellektueller Förderung – Aufholen in anderen Teilbereichen – zu kombinieren. Ein Kind, welches zB mit 11 Jahren zum Training kommt, hat einen Leserückstand von 4 Jahren. Es fehlen ihm nicht nur die Fertigkeiten des Lesens, sondern auch die Sprachkompetenzen, welche lesend erworben werden: Sprachverständnis, präziser Ausdruck, Denktraining, planvolles und strategisches Handeln….
Eine kleine Übung zum Schluss - mühsam synthetisierendes Lesen
Text bitte von rechts nach links lesen!

nebah eis reba ,serhajluhcs netiewz sed relühcs redeiw tztej dnis eiS
ella rawz eis nebah segnagrhelesel sed nerievlosba hcaN. tbaheg hcep
‐drouz etaul eid nehciez ned nennök dnu tnreleg nebatshcub negithciw
nehcieztual netnnakeb eid ,netiekgiriewhcs hcon nebah eis reba, nen
.neheizuznemmasuz nretröw netnnakebnu, neuen uz
Genauso geht es einem Kind mit Leseproblemen. Sie erkennen die Problematik – auch „viel lesen üben“ hilft hier nur äußerst wenig, da die Buchstabensicherheit aus den Angeln gehoben wurde.

Zurück zum Seiteninhalt